Max Schmiedl wurde am 25.07.1971 in Wien geboren. – Der Beginn einer Odyssee, die im Juni 2016 endlich ans Ziel führt.

Max Schmiedl

Ja, echte Helden müssen auf die Schnauze fallen, bevor sie die Sonne aufgehen sehen dürfen. Sagt das Prinzip der Heldenreise. Und viele Länder entdecken. Bei Schmiedl waren es bloß statt Ländern … ähem … Schulen. Auf seiner Helden­reise bezwang er statt Zyklopen … ja … Lehrer. Aber egal. Und vor allem der Reihe nach.
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Im Kindergarten in der Tigergasse in Wien lief es noch ganz gut. Kein Wunder, der hieß auch „Mary Poppins“. Die erste disziplinär unüberwindbare Hürde stellte die Volksschule der Piaristen in der Josefstadt dar. Nach der 2. Klasse flog er von der Schule. Die evangelische Schule in Wien-Gumpendorf behielt ihn danach immerhin die restlichen zwei Volksschuljahre.

Dann freute sich das Realgymnasium in der Marchettigasse im 6. Wiener Gemeindebezirk über die Herausforderung Max Schmiedl. Bereits in der ersten Klasse musste er in den Fächern Englisch und Mathematik eine Nachprüfung absolvieren. Mathematik gelang, doch Englisch nicht, also musste er die erste Klasse wiederholen. Beim zweiten Versuch gelang die Übung, doch gab das Lehrpersonal auch hier nach zwei Jahren auf. Die Botschaft an die Eltern: Man möge dem Bub, der nicht nur in puncto Leistung, sondern auch in Sachen Verhalten auffällig war, doch eine andere Schule suchen.

Also begann Schmiedl nach zwei Jahren in der ersten Klasse, die zweite Klasse am Gymnasium Henriettenplatz in Wien, 15. Dieser Aufenthalt geschah ohne Wiederholung, dauerte aber ebenfalls nur zwei weitere Jahre. Zum Start der vierten Klasse wurden ihm aus disziplinären Gründen abermals ein Schulwechsel nahegelegt. Der nächste Gefechtsstand war ein zunächst interessanter: In der Waldorfschule, genauer der Friedrich-Eymann-Schule in Wien, 13, fehlte aufgrund des individuellen Lehrplans jede Möglichkeit den Schüler in seine Schranken zu weisen.Schmiedl schloss die Pflichtschulzeit vor einer paritätischen Kommission positiv ab wurde jedoch abermals dazu gedrängt seine Ausbildung woanders fortzusetzen.

Was nun geschah versteht Max Schmiedl bis zum heutigen Tage nicht. Nach dieser eher zarten, liberalen Erfahrung mit den Ökofreunden des Schweizer Waldes an der Waldorfschule, setzte ihn das Schicksal ans Neulandgymnasium vor die Tore des Verteilerkreises in Wien Favoriten. Ja, direkt neben den Krautacker einer Wiener Fußballmannschaft die ganz im Schatten seines geliebten, großartigen S.K.Rapid Wien steht.

Das hier ein längerfristiger Verbleib von Haus aus nicht möglich war, erklärt sich rückblickend von selbst. Nach einem Jahr wurde er gegangen.

Im Jahr 1987 hatte Schmiedl sechs Schulen bezwungen und einen durchaus beindruckenden Einblick in das vielfältige Bildungsangebot unserer Hauptstadt erlangt. Seine letzten Kampf focht er in Wien 23. in der Anton Krieger Gasse aus, die dem Unbeugsamen endlich klar machen sollte, dass sein Weg ein anderer sein muss. Er stieg in der 6. Klasse ein und fiel zum zweiten Mal durch.
Mathematik, Französisch und Englisch, so die Namen der unbezwingbaren Monster.
Viel wichtiger war die Liebe zum Theater, die in dieser Zeit erblühte. Ausserdem war Schmiedl eine der Stützen der schuleigenen Fußballmannschaft als Innenverteidiger, obwohl er diese Position nicht gerne spielte. Der Abschluss der 6. Klasse gelang auch beim zweiten Mal nicht. Schmiedl mußte im Frühsommer des Jahres 1989, nachdem er insgesamt drei Mal eine Klasse wiederholt hatte, die Schule nach den gängigen Gesetzen für immer verlassen werden.

Der große Thomas Bernard sagte „Theater ja, Oper nein“. Dieser Grundsatz begleitete fortan die Kurskorrektur von Schmiedls Heldenreise während der nächsten 11 Jahre. Der Wiener war 19 Jahre alt und orientierte sich zunehmend auch an Friedrich Schillers Worten: „Habe Achtung vor den Träumen Deiner Jugend“. So begann er seine Laufbahn als Schauspieler in Deutschland und Österreich.
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Zum Diplomabschluß der Schauspielschule kamen einige Intendanten verschiedener deutsch­sprachiger Bühnen nach Wien um den einen oder anderen Anfänger zu verpflichten. Darunter auch Norbert Borgman aus Osnabrück, der Schmiedl zum Vorsprechen in den Norden Deutschlands einlud. Dort sollte Schmiedl vor versammelter Mannschaft, also Oberspielleiter und Dramaturg, nochmal seine gelernten Monologe zum Besten zu geben. Vierzehn Stunden dauerte die Bahnfahrt nach Osnabrück. Als sich die Anwesenden nach dem Vorsprechen nicht einig waren, ob man Schmiedl unter Vertrag nehmen solle, entfaltete dieser klarerweise Widerstand. Er bestand auf eine momentane Entscheidung. In Folge unterschrieb er im Juni 1993  einen 2-Jahresvertrag und betrat endlich – wie in den Träumen geachtet – die Bretter die die Welt bedeuten.

Im Stück „Die Rassen“ von Ferdinand Bruckner spielte er die Rolle das jüdischen Studenten Siegelmann und wurde von den Kritiken hochgelobt. Der Durchbruch in Osnabrück war geschafft. Auch Oberspielleiter Klaus Kusenberg war damit endgültig auf den jungen Wiener aufmerksam geworden und besetzte Schmiedl in den folgenden Jahren meist nur noch mit Hauptrollen, darunter Pinneberg in „Kleiner Mann was nun“, Puck im „Sommer­nachtstraum“ oder der Hase in „Hase,Hase“ von Colin Serreau. Auf Wunsch des Theaters verlängerte Schmiedl seinen Vertrag um zwei weitere Jahre.

Es folgten weitere Hauptrollen, wie der Valerio in „Leonce und Lena“ von Georg Büchner, Bernhard in „Der Messias“ oder der Franz in Schillers „Die Räuber“.
Als Oberspielleiter Klaus Kusenberg 1998 das Angebot bekam, an das Staatstheater nach Karlsruhe zu wechseln und fragte er Schmiedl ob er ihn begleiten wolle. Da dieser sich ohnehin nach Veränderung sehnte, zog er im Rahmen eines Zweijahresvertrages nach Karlsruhe. Diese Zeit war allerdings von Konflikten geprägt, da politische Gegensätze zwischen ehemaligen Ostdeutschen und Westdeutschen Regisseuren oft auf dem Rücken der Schauspieler ausgetragen wurden.

Während der Sommerpause des Theaters in Baden 1999 wurde Schmiedl zu einem Casting des ORF für eine Talkshow eingeladen. Schmiedl nahm den Termin war. Als die Spielzeit wieder begann, urgierte der ORF einen weiteren Vorsprechtermin. Doch der Schauspieler war mitten in den Endproben für Schillers „Kabale und Liebe“, wo er den Ferdinand spielte, und musste absagen. So kam es statt zur „Max Schmiedl„-Show, dann doch zur „Barbara Karlich Show.“

Im Jahre 2000 kam der damalige Intendant des Salzburger Landestheaters Lutz Hochstraate nach Karlsruhe um sich die Inszenierung der Regisseurin Katharina Wupp anzusehen. Er sah Schmiedl in Wupps Inszenierung von „Kabale und Liebe“ und verpflichtete nicht nur Katharina Wupp sondern bot Schmiedl ebenfalls einen Vertrag in Salzburg ab Jänner 2001 an.

So kam es, daß Max Schmiedl im Sommer 2000 auf gepackten Koffern in Karlsruhe saß, als sich abermals der ORF bei ihm meldete um ihn neuerlich zu einem Casting einzuladen. Man suchte Protagonisten für eine Reality Soap mit dem Titel „Taxi Orange“. Nun war die Überlegung des Wieners folgende:Max Schmiedl spielte seit seinem 13. Lebensjahr Gitarre und war der Musik immer sehr zugetan. Seit seinem 18. Lebensjahr hatte er sein Hobby auch semiprofessionell mit Studioequiment weiter­ent­wickelt.Viele Lieder hatte er in Osnabrück und Karlsruhe geschrieben. So eine Realitysendung schien ihm eine Möglichkeit seine Musik einer großen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Er sagt zu. Und begann seinen ersten österreichweiten Siegeszug der Herzen.

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Max Schmiedl zog als Erster in den Kutscherhof in Wien Speising ein und drei Monate später als Letzter wieder aus. Den Gewinn von einer Million Schilling spendete er dem gemeinnützigen Verein „Die Möwe“ (die sich für diese Geste allerdings nie bedankte).

Sein Plan von der Musikkarriere ging auf: Mehrere Plattenfirmen, darunter Markus Spiegel, Universal Musik oder Warner Music, boten Schmiedl Verträge an. Mit Warner Music kam es zur Zusammenarbeit, die gleich ein erfolgreiches Album im Goldstatus hervorbrachte. Bloß hatte sich Schmiedl die Arbeit anders vorgestellt. Warner Music stellte stets das Produkt in den Vordergrund. Schmiedls wollte als Künstler aufgebaut werden. Man trennte sich. Schmiedl konzentrierte sich wieder auf das Schauspiel in Salzburg. Zu Beginn der Spielzeit 2001 gab er den Probstein in Shakespeares „Was Ihr wollt“. Gleichzeitig entwickelte er mit der damaligen Redakteurin Sandra Winkler ein neues Comedyformat für den ORF, welches später unter den Namen „Echt Fett“ Kultstatus erreichen sollte. Zu Beginn plante Schmiedl eine Art Österreichreise mit einem VW Bus, entschied sich dann aber für eine Form der versteckten Kamera.

Da er das Format aber nicht allein befülllen wollte, schlug er eine Dreiervariante vor. Wenig später ergab sich so die erste Mannschaft von „Echt Fett“ mit Alex Scheurer, Robert Palfrader und Max Schmiedl. Während der Dreharbeiten spielte Schmiedl weiter am Landestheater in Salzburg, nochmals den Ferdinand in „Kabale und Liebe“, den Revisor in Gogols gleichnamigen Stück, den Barry Champlain in „Talk Radio“, Helmer in „Nora“ von Henrik Ibsen und den Camille in Feydeaus „Floh im Ohr“. 

Durch das konstante Pendeln zwischen Salzburg und Wien kam ihm der Zugriff zu seiner eigenen Sendung zunehmend abhanden, da vieles nun nicht mehr so lief wie ursprünglich geplant. Nach zwei Staffeln und während den Verhandlungen zur dritten Staffel von „Echt Fett“ bekam Max Schmiedl ein Angebot des Privatsenders ATV für die Moderation des neuen Fußballformats „Volltreffer“. Schmiedl weilte damals gerade in Wien um am Theater in der Josefstadt unter der Regie von Beverly Blankenship „Arsen und Spitzenhäubchen“ zu proben. Schmiedl spielte die Rolle des Cary Grant, Ernie Mangold und Elfriede Ott gaben die beiden betagten Damen. Schmiedl fragte an der Josefstadt an, ob man beide Tätigkeiten, also Fußballmoderation und Schauspiel, vereinbaren könne.
Dies wurde ihm zugesagt. Als er jedoch ruhigen Gewissens den Vertrag bei ATV unterschrieb, zog das Theater sein Wort zurück und Schmiedl musste die Rolle abgeben.
Gleichzeitig teilte ihm auch der ORF mit, dass es keine Möglichkeit gäbe auf zwei TV Sendern gleichzeitig zu arbeiten. So musste er die Josefstadt und sein Baby „Echt Fett“ verlassen.
Bei ATV lief auch nicht alles nach Plan. Aus einem besprochenen Comedyformat wurde nichts. Versuche von Max Schmiedl in der Sendung Abwechslung in die wortschatzbegrenzte Diskussion um das Leder zu bringen wurden von ATV und der Bundesliga nicht goutiert. So verließ er ATV trotz Dreijahresvertrag wegen groben Unstimmigkeiten bereits nach einem halben Jahr wieder.

Der Regisseur Andreas Prochaska („In 3 Tagen bist du tot“ , „Das finstere Tal“) besetzte Max Schmiedl danach in dem 4-teiligen Fernsehthriller „Zodiak“, der 2007 im ORF und ZDF ausgestrahlt wurde. Sechs Monate lang wurde auch in Österreich und Italien gedreht. Max Schmiedl spielte die Figur des „Spangemann“, Kollege von Kommissar Keller gespielt von Fritz Karl. Während dieser Dreharbeiten entwickelte sich das nächste Projekt, das Prestigeprojekt des ORF im Zuge der großen Programmreform „Mitten im Achten“. Das erste Mal wollte der ORF eine Daily Soap auf Schiene bringen.

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Das Durchhaltevermögen des Senders war allerdings begrenzt. Die Sendung wurde nach nicht einmal vier Monaten abgesetzt. Nach diesem einschneidenden Erlebnis hatte Max Schmiedl die Schnauze voll und zog sich zurück. Er trat nun nur noch gelegentlich in Fernsehspielfilmen in Erscheinung, darunter „Soko Donau“, „Schnell ermittelt“ oder der oscar­nominierte Film „Revanche“.

Im Jahre 2011 trat der Privatsender PULS 4 an Max Schmiedl heran und unterbreitete ihm ein Angebot für das Format „Quiz Taxi“, das sehr erfolgreich in anderen Ländern auf Sendung war. Max Schmiedl willigte ein und die erste Staffel von „Quiz Taxi“ führte das Team nach Linz, Salzburg, Graz und Wien.

Die erste Staffel wurde ein großer Erfolg, da sie 163% über dem Zuseherschnitt lag, so vereinbarte man die Verlängerung. Die zweite Staffel führte auch nach Eisenstadt, Klagenfurt und St.Pölten. Danach wurde Max Schmiedl bei der Wahl des österreichischen Fernsehpreises „Romy“ in der „Kategorie beliebtester Moderator 2012“ nominiert.

Schmiedl begann in weitere Folge ein eigenes Kabarettprogramm zu schreiben. Es trug den Titel „Von Anfang an“. Er ging damit auf Österreichtour, die in Salzburg am Schauspielhaus ihren Abschluss feierte.

Die Liebe zur Musik veranlasste Max Schmiedl 2015 an ein neues Album zu denken. Er hatte einfach Lust neue Nummern zu schreiben. Comedy lag ihm sowieso schon immer im Blut.

Wie auch der charismatische Auftritt auf der Bühne. Gleichzeitig erwachte sein Interesse für die neue Bühne der Zukunft: das herrlich, freie Internet.

Nach allen Widrigkeiten mit Regelwerk und hierarchischen Systemen, die seine Heldenreise geprägt hatten, hat Schmiedl hier endlich seine Heimat gefunden. Auf dem eigenen Youtube Kanal passiert nur, was Schmiedl gefällt. Musik, Comedy, Meinung – ungefiltert, diskussionslos, direkt. Frei nach dem Motto von Youtube: BROADCAST YOURSELF! Und den unvergessenen Worten von Thomas Bernhard und Friedrich Schiller natürlich ….
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